Adel im Untergang
ISBN: 3841207278
Systematik: R 11
Verlag: Aufbau Verlag
Erscheinungsjahr: 2013
Schlagworte:
R 11
Renn, Ludwig:
Adel im Untergang [Elektronische Ressource] / Ludwig Renn. - 1. Aufl. - [s.l.] : Aufbau Verlag, 2013, Online Ressource (1201 KB, 383 S.)
ISBN 3841207278 (print)
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Leutnant Arnold Vieth von Golßenau, letzter Sproß eines uralten Adelsgeschlechts, der sich später den Namen Ludwig Renn gibt, will als junger, strebsamer Offizier in seinem Leben vorwärtskommen. Ihm gefällt die Welt der schönen Uniformen, der glänzenden Paraden, des lässigen militärischen Alltags. Er mag die meisten seiner draufgängerischen Kameraden, man trinkt und tanzt zusammen, besteht Mutproben und macht sich lustig über die im Dienst ergrauten Chargen. Alle rechnen mit einem Krieg, den aber niemand fürchtet, im Gegenteil. Doch irgendwann wird das Inferno der Grabenschlachten alles verändern. Vorbei sind die Zeiten der prunkvollen Bälle und der ausufernden Offiziersgelage, der kleinen und großen Intrigen, der freundlichen Anekdoten - ein Zeitalter ist zu Ende. Als sich Ludwig Renn 1944 daranmacht, seine Erinnerungen an diese widerspruchsvoll-glückliche Vorkriegszeit mit der Genauigkeit des Offiziers und dem Humor eines großen Schriftstellers aufzuschreiben, lässt er den Dresdener Hofstaat jener Jahre noch einmal erstehen: Das Freundlich-Morbide dieses gesellschaftlichen Endzustandes atmet eine südliche Fin-de-siècle-Stimmung, gleich der, die damals im habsburgischen Wien herrscht. Je unbeschwerter der Vordergrund des Geschehens bei Hofe, in den Kasernen und Kasinos erscheint, desto deutlicher zeichnen sich die tiefen Klüfte im Hintergrund ab. Arnold Friedrich Vieth von Golßenau, 1889 in Dresden geboren, begann eine Offizierslaufbahn und war im Ersten Weltkrieg an der Westfront stationiert. 1920 quittierte er den Militärdienst und nahm umfangreiche Studien auf. 1928 trat er in die KPD ein. Von den Nazis verfolgt, gab er seinen Adelstitel auf und nannte sich fortan Ludwig Renn. Er floh nach Spanien und beteiligte sich am Bürgerkrieg. Von 1941 bis 1947 lebte er im mexikanischen Exil, anschließend kehrte er in seine Heimat zurück, wo ihm zahlreiche Ehrungen zuteilwurden, darunter Nationalpreis der DDR und Ehrenpräsidentschaft der Akademie der Künste. Ludwig Renn starb 1979 in Berlin.