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Fr, 15. November 2024

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Alle Galgenlieder

Alle Galgenlieder

 von Christian Morgenstern

ISBN: 3937715150
Systematik: R 20
Verlag: Edition Erdmann in der marixverlag GmbH
Erscheinungsjahr: 2014
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Schlagworte:
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R 20
Morgenstern, Christian:
Alle Galgenlieder [Elektronische Ressource] / Christian Morgenstern. - 1. Aufl. - [s.l.] : Edition Erdmann in der marixverlag GmbH, 2014, Online Ressource (1310 KB, 256 S.)

ISBN 3937715150 (print)

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'Magst es Kinder-Rache nennen an des Daseins tiefem Ernst; wirst das Leben besser kennen, wenn du uns verstehen lernst.' Aus: Alle Galgenlieder Christian Morgensterns Galgenlieder zählen zu den verblüffendsten Texten der deutschen Dichtung. Lustvoll bekennen sie sich zu einer Diesseitigkeit fernab des bürgerlichen Moral- und Lebenskodex: ein Knie, ein Mondschaf, ein Seufzer, eine Schilkrökröte und viele andere liebenswert-kuriose Repräsentanten des Konkreten bevölkern das Universum von Morgensterns 'Galgenpoetologie' und loten in vergnüglicher Kindersprache die Möglichkeiten poetischer Gestaltungsweise aus. Bei aller vordergründigen Einfachheit nimmt der Ton der Lieder existentielle Züge an, wird zum spielerisch-ernsten Anschreiben gegen das Leben selbst und die ihm inhärente Vergänglichkeit und Schwere. Die Galgenlieder schreiben die Geschichte der Sehnsucht nach Erkenntnis neu: Kamele, Purzelbäume, Nasob?me und viele weitere Kuriosa werden zu den Leitparadigmen einer 'Ästhetik des Einfachen', die zuweilen stumpfsinnig daherkommt, bei genauerem Hinsehen aber eine höchst erheiternde sprachliche und gedankliche Raffinnesse erkennen lässt. Doch nur vordergründig sind die Lieder kindlich-unbeschwert. In den Zwischentönen verbirgt sich eine Grundstimmung, die von einer latenten Verwundbarkeit zeugt und jenseits der Einfachheit des poetischen Vokabulars liegt. Einzig im Galgenhumor ist die Sehnsucht nach Enträtselung zugleich enthalten und gestillt. Die Galgenlieder begründeten den literarischen Ruhm von Christian Morgenstern (1871-1914), machen aber nur einen Teil von seinem Werk aus, das durchzogen ist von einer verhaltenen Melancholie. Diese erklärt sich damit, dass Morgenstern bereits sehr früh dem Tod geweiht war. Im Alter von zehn erkrankte er an Tuberkulose. Er verstarb am 31. März 1914 mit nur 43 Jahren.