Weiskerns Nachlass
ISBN: 3518463926
Systematik: R 11
Verlag: Suhrkamp
Erscheinungsjahr: 2011
Schlagworte:
R 11
Hein, Christoph:
Weiskerns Nachlass [Elektronische Ressource] / Christoph Hein. - 2. Aufl. - [s.l.] : Suhrkamp, 2011, 1 Online-Ressource (1778 KB, 319 S.)
ISBN 3518463926 (print)
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Rüdiger Stolzenburg, 59 Jahre alt, hat seit 15 Jahren eine halbe Stelle als Dozent an einem kulturwissenschaftlichen Institut. Seine Aufstiegschancen tendieren gegen null, mit seinem Gehalt kommt er eher schlecht als recht ber die Runden. Er ist ein prototypisches Mitglied des akademischen Prekariats. Dieser ¯Klasse® fehlt jede Zukunftshoffnung: Die selbst gesetzten Maástbe an die universitre Lehre lassen sich nicht aufrecht erhalten; die eigene Forschung fhrt zu keinem greifbaren Resultat. Fr das Spezialgebiet des Rdiger Stolzenburg, den im 18. Jahrhundert in Wien lebenden Schauspieler, Librettisten und Kartografen Friedrich Wilhelm Weiskern, lassen sich weder Drittmittel noch Publikationsmglichkeiten beschaffen. Und dann erweist sich das angeblich sensationelle neue Material aus dem Nachlaá von Weiskern auch noch als Flschung. Seine Bemhungen, eine ihn ruinierende Steuernachforderung zu erfllen, machen ihm endgltig deutlich: die Welt, die Wirtschaft, die Politik, die privaten Beziehungen - alles ist prekr. Sie zerbrechen, sie setzen Gewalt frei, geben in groáem Ausmaá den Schein fr Sein aus. Christoph Hein hat mit Rdiger Stolzenburg eine Figur geschaffen, in der sich prototypisch die Gefhrdungen unserer Gesellschaft und unserer Zivilisation am Ende des ersten Jahrzehnts des zweiten Jahrtausends spiegeln. Christoph Hein ist damit der aktuelle, realistische, literarisch durchgeformte Gesellschaftsroman gelungen. Christoph Hein wurde am 8. April 1944 in Heinzendorf/Schlesien geboren. Nach Kriegsende zog die Familie nach Bad Dben bei Leipzig, wo Hein aufwuchs. Ab 1967 studierte er an der Universitt Leipzig Philosophie und Logik und schloss sein Studium 1971 an der Humboldt Universitt Berlin ab. Von 1974 bis 1979 arbeitete Hein als Hausautor an der Volksbhne Berlin. Der Durchbruch gelang ihm 1982/83 mit seiner Novelle Der fremde Freund / Drachenblut. Hein wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Uwe-Johnson-Preis und Stefan-Heym-Preis.