Wer einmal aus dem Blechnapf frisst
ISBN: 9783746653174
Systematik: R 11
Verlag: Aufbau Verlag
Erscheinungsjahr: 2010
Schlagworte:
R 11
Fallada, Hans:
Wer einmal aus dem Blechnapf frisst [Elektronische Ressource] / Hans Fallada. - 1. Aufl. - [s.l.] : Aufbau Verlag, 2010, Online Ressource (1778 KB, 592 S.)
ISBN 9783746653174 (print)
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Willi Kufalt, der eine Haftstrafe wegen Unterschlagung verbüßt hat, machtsich nach seiner Entlassung auf den Weg nach Hamburg mit dem Entschluss,ein neues Leben zu beginnen. Er kommt in einem Fürsorgeheim für ehemaligeGefängnisinsassen unter, wo er Unterstützung für seine Rückkehr in dieGesellschaft zu finden hofft. Kufalt erfährt jedoch nur erneut Demütigungund willkürliche Unterdrückung: Man gewährt ihm keinen freien Ausgang undseine Arbeit wird schlecht bezahlt. Als er sich auf die Suche nach einereigenen Wohnung begeben kann, stößt Kufalt wegen seiner Vergangenheit aufMisstrauen und Ablehnung. Erst als er seine Zeit im Gefängnis verschweigt,findet er eine Bleibe. Kufalt ergreift die Chance, sich mit einigen Bekanntenselbstständig zu machen, doch das Unternehmen scheitert. Enttäuscht kehrter in die Kleinstadt zurück, in der er seine Haftstrafe verbüßt hat. Hierkommt er als Anzeigen- und Abonnentenakquisiteur bei einer Lokalzeitungunter. Kufalt lernt Hilde kennen, eine junge Frau, die mit ihrem unehelichenSohn bei ihren Eltern lebt. Sie ahnt nichts von seiner Vergangenheit undverlobt sich mit ihm. Für eine Weile scheint es so, als könnte er sicheine ehrbare Existenz aufbauen, doch dann wendet sich das Blatt. Kufaltwird zu Unrecht eines Diebstahls bezichtigt und von einem voreingenommenenKriminalbeamten eingesperrt. In dem Moment, da seine Unschuld bewiesenist, hat er die Hoffnung auf ein normales Leben schon verloren. Kurzerhandverlässt er seine Braut und macht sich erneut auf den Weg nach Hamburg.Anders als bei seiner ersten Reise ist er nun entschlossen, sein Geld aufillegale Weise zu verdienen. Auch Kufalts ehemaliger Mithäftling Emil Bruhnist nach seiner Entlassung an den Vorurteilen der Gesellschaft gescheitert.Kufalt erfährt, dass Bruhn für einen Großbrand in seiner Holzfabrik verantwortlichgemacht wird und flüchtig ist. Hierdurch in seinem Fatalismus bestärkt,entwirft Kufalt den Plan für einen Juwelenraub. Auf der Suche nach einemKomplizen wendet er sich an Batzke, einen früheren Mitinsassen und verschlagenenGanoven. Batzke lehnt das Angebot ab, da ihm der Plan vorgeblich zu riskanterscheint. Während Kufalt ziellos in den Tag hineinlebt und Handtaschenstiehlt, gelingt es Batzke, den Coup auf eigene Faust durchzuführen. AlsKufalt davon erfährt, sinnt er auf Rache und versucht Batzke zu erpressen.Nachdem die Erpressung fehlgeschlagen ist, bestiehlt er seine Vermieterinund flieht. Die Polizei kommt ihm auf die Spur, er wird festgenommen undzu sieben Jahren Haft verurteilt. Kufalt, dem das Gefängnis inzwischenals der einzige Ort erscheint, an dem er ein geregeltes und ruhiges Lebenführen kann, nimmt das Urteil erleichtert auf. Der Roman beschreibt einenTeufelskreis, dem Kufalt nicht entkommen kann. Doch nicht nur die Schuldeiner von Vorurteilen beherrschten Gesellschaft bringt ihn zurück ins Gefängnis.Kufalt selbst begeht den Fehler, indem er aus mangelnder Eigenverantwortlichkeitbeschließt, sich an der Gesellschaft zu rächen.